Was ich an einem Tag alles esse – nach 3 Jahren Rohkost

Was ich an einem Tag alles esse - Teil 2

Heute steht der zweite Teil meiner "Was ich an einem Tag alles esse"-Serie auf dem Programm! Im vergangenen Artikel habe ich ja schon darüber berichtet, wie ein durchschnittlicher Tag zu Beginn meiner Rohkost-Zeit aussah. Wenn Du ihn nicht gelesen hast, solltest Du das schleunigst nachholen! ;)
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Und heute möchte ich Dir gerne zeigen, wie mein aktueller Speiseplan aussieht. Denn in den 3 Jahren hat sich doch schon eine ganze Menge verändert. Man probiert Neues aus, lernt dazu und erweitert seinen Horizont. Im Grunde genommen ist seitdem kein Stein auf dem anderen geblieben. Anfangs verlangte mein Körper sehr stark nach kompakter Nahrung. Also aß ich Nüsse und Trockenfrüchte als gäbe es kein Morgen mehr. Dazu kam frisches Obst, 1 - 2 riesige Salatschüsseln pro Tag und das war's. Damit bin ich super gefahren. Aber weil sich der Körper ja mit der Zeit immer mehr an die wasserreiche Rohkost gewöhnt, habe ich meine Ernährung natürlich daran angepasst. Doch wie sieht sie jetzt genau aus?

Rohkost für Fortgeschrittene


Frühstück

Im Gegensatz zu früher habe ich nach dem Aufwachen nicht mehr sofort das Bedürfnis, eine komplette LKW-Ladung zu verspeisen. Ich fühle mich jetzt wesentlich wohler damit, essenstechnisch langsam in den Tag zu starten. Dies ist auch ausgesprochen sinnvoll, da der Körper ja in der Nacht im Fastenmodus war. Das wichtigste am Morgen ist, ihn mit ausreichend Wasser zu versorgen, da wir beim Schlafen einiges an Flüssigkeit verloren haben.

Was gibt es da besseres als einen erfrischenden Smoothie?
Umso grüner, umso besser. Ich wechsle dazu je nach Lust und Laune zwischen meinen Lieblingssorten: Spinat, Mangold, Petersilie, Minze und Löwenzahn. Manchmal mono, manchmal mische ich 2 oder 3 Sorten - je nachdem, wonach mir der Sinn steht. Dazu einen halben Liter Wasser, 1-2 Bananen und etwas sonstiges Obst (Orangen, Pfirsiche, Äpfel, Mangos, Ananas, etc.). Mein aktueller Favorit ist Spinat, Minze, Banane, Apfel und Ingwer. Der schmeckt herrlich erfrischend und kickstartet Deinen Tag!

Insgesamt trinke ich am Morgen ca. 1,5 Liter meiner grünen Vitalstoffbombe. Da ich mittlerweile den Luxus habe, am Morgen nicht mehr unter Zeitdruck zu stehen, da ich von zu Hause arbeite, stell ich mir meinen Smoothie auf den Schreibtisch und nach etwa einer halben Stunde ist er leer. Es ist auch ganz wichtig, dass Du Deinen Smoothie (und Deine Nahrung allgemein) nicht herunterschlingst wie jemand, der kurz vor dem Verhungern steht. Die Verdauung beginnt bereits im Mund.
Gut eingespeichelt ist halb verdaut, könnte man sagen.
Daher: Immer schön langsam! Dann schmeckt es auch noch mal besser. Ein toller Trick für chronische Schnellesser (zu denen ich auch oft gehöre) ist, seinen Smoothie mit dem Löffel zu essen. Das macht das Schlingen unmöglich. ;)

Ein kleiner Tipp für alle, die noch relativ am Anfang ihres rohköstlichen Weges stehen: Trinkt genügend Wasser! Wasser ist unglaublich wichtig für Deine Körper, gerade am Anfang! 1-2 Gläser direkt nach dem Aufstehen sollten es schon sein. Wenn Du magst, gib einen Spritzer Zitronensaft dazu, das erfrischt herrlich.

Mittagessen

Der grüne Smoothie hat mich mit genügend Energie versorgt, um erstmal 3 - 4 Stunden produktiv tätig sein zu können. So gegen 12 Uhr steht dann das Mittagessen auf dem Programm. Hier mag ich es gerne süß und fruchtig. Also gibt es eine große Schüssel Obst - je nachdem, was meine Vorräte hergeben - und dazu eine leckere Sauce. Entweder Orangen mit Schokopudding, Birnen mit Bananen-Maca-Zimt-Sauce oder manchmal auch nur frische Erdbeeren pur.

Oft habe ich in die Sauce eine halbe Avocado gegeben - das sorgt für Cremigkeit und sättigt gut. Aber in letzter Zeit tendiere ich eher dazu, die Avocado durch ein paar Datteln zu ersetzen, da mein Körper mit feedbackt, dass er die Kombination von Obst und Fett nicht besonders cool findet. Außerdem verleihen die Datteln noch zusätzliche Süße, was mir als bekennender Süßschnabel natürlich gut in den Kram passt. Insgesamt esse ich zum Mittag in etwa die Menge von 6 Orangen und 4 Bananen.

Nachmittag

Was ich am Nachmittag esse, variiert von Tag zu Tag. Da gibt es keinen festen Plan. Oft bin ich zu der Zeit unterwegs, sodass ich mir nur einen Snack einstecke. Eine Schachtel Weintrauben, ein paar Äpfel, Bananen, Nüsse, einen Smoothie oder meine leckeren Energieriegel - das ist immer unterschiedlich.

Abendessen

Da ich den ganzen Tag über produktiv und auf Achse bin, komme ich oft gar nicht so wirklich zum Essen. Anders sieht es am Abend aus. Da gönne ich mir gerne was Leckeres und verbringe dafür auch gerne etwas Zeit in der Küche. Zucchini-Spaghetti, Lasagne oder eine ganz neue Kreation - abends ist die Zeit für Spielereien.

Mittlerweile tendiere ich aber immer öfter dazu, es eher simpel zu halten: Ein großer gemischter Salat mit einem leckeren Dressing oder ein Gemüseteller mit Dip. Tomaten, Gurken, Paprikas, Champignons, Karotten, Kohlrabi, Süßkartoffeln, Sprossen, etc.
Da ich als riesiger Avocado-Fan natürlich nicht vollkommen auf meine Lieblinge verzichten will, gibt es zum Abendessen meist eine halbe oder eine ganze. In Kombination mit Gemüse bekommt sie mir auch wesentlich besser als wenn ich sie gemeinsam mit Obst esse, hab ich fest gestellt. Wenn Du Probleme mit Deiner Verdauung hast, solltest Du Dir mal Deine Nahrungsmittelkombinationen ansehen. Vielleicht liegt da ja der Hund begraben. ;)

Eine Angewohnheit, die ich schon habe, solange ich denken kann, ist, dass ich nach jeder herzhaften Mahlzeit etwas Süßes brauche, um satt und zufrieden zu sein. Eine kleine (oder größere) Leckerei zum Abschluss schließt den Magen. Mein aktueller Favorit ist rohköstliches Eis. Ich bin schon immer ein echter Eis-Fan! Wobei das sogar noch zugenommen hat, seitdem ich herausgefunden hab, wie man Rohkost-Eis macht. Das Rezept findest Du hier.

Alles in allem esse ich am Abend bestimmt genauso viel wie den ganzen restlichen Tag lang. Ich weiß, dass das nicht gerade empfehlenswert ist. Überall hört man, dass man optimalerweise 3 Stunden vor dem Schlafen gehen nichts mehr essen sollte, damit der Körper nicht die ganze Nacht lang mit verdauen beschäftigt ist. Blöderweise schaff ich das irgendwie nie.
Beim Abendessen hab ich auf jeden Fall noch Verbesserungspotential. Aber man kann sich ja immer weiterentwickeln. :)

Fazit

Alles in Allem kann ich aber sagen, dass es mir mit meiner aktuellen Ernährungsweise noch viel besser geht als zu meiner Rohkost-Anfangszeit, als ich Berge von fett- und eiweißreichen Nüssen verdrückt habe. Mit der wasserreicheren obst-, gemüse- und grünbasierten Ernährung kommt mein Körper wesentlich besser klar. Denn sie benötigt weniger Verdauungsenergie, sodass mehr Energie für mich dabei übrig bleibt. Ich bin leistungsfähig wie nie und fühle mich oft, als könnte ich Bäume ausreißen! (Anmerkung: Hier erfährst Du, was sich sonst noch alles durch die Rohkost verändert hat)

Heißt das jetzt, dass Nüsse schlecht sind?

Auf keinen Fall! Denn ich finde, die oberste Priorität sollte nicht auf der bestmöglichen Ernährungsweise liegen, sondern auf der, die man am Ende auch umsetzen kann. Niemandem ist geholfen, wenn Du Dich in irgendeinen Plan reinzwängst, den Du eh nach einigen Wochen wieder hin wirfst, weil er zu schwierig geworden ist.

Es ist ganz normal, dass Dein Körper anfangs nach der kompakten Nahrung (Brot, Pasta, Reis, etc.) lechzt, die er zuvor gewohnt war. Daher finde ich, dass Nüsse in der Übergangszeit eine super Sache sind. Auf diese Weise trickst Du Deinen Körper quasi aus, sodass ihm die Umstellung um Einiges leichter fällt. Nüsse sind sozusagen Deine Stützräder, die Dir dabei helfen, den Start in die Welt der Rohkost zu schaffen. Doch mit der Zeit brauchst Du sie immer weniger, bis Du sie schließlich irgendwann im Keller verstauen kannst.

Aber ganz wichtig: Lass Dich nicht stressen! Gehe in dem Tempo vor, dass sich für Dich gut anfühlt. Gib Deinem Körper die Zeit, sich an die neue Ernährung zu gewöhnen. Das ist nicht nur erfolgsversprechender, sonder macht auch wesentlich mehr Spaß! In meinem Artikel "Die 10 gravierendsten Fehler bei der Ernährungsumstellung" erfährst Du mehr darüber.

Und jetzt bist Du dran: konntest Du Dir für Deine Ernährungsumstellung das eine oder andere abschauen? Hast Du etwas mitnehmen können? Dann lass einen Kommentar da und erzähl uns von davon!

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Robert

© Cover: Depositphotos.com/bond80

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Mensch, jetzt weiß ich auch warum das immer so schwer ist… Auf Brot und Konsorten zu verzichten, fällt mir unfassbar schwer. Oder auf die Schüssel Müsli morgens. Aber Körner und Nüsse mit Rosinen und Obst taugen auch für ein super Müsli! Danke, Robert, damit hast du mir mal richtig die Augen geöffnet!

Hallo Robert, was mich schon längere interessiert: Wie empfindest du den Geruch von Kochkost oder frisch gebackenen Brötchen etc denn mittlerweile? Gruß Josi

Interessante Frage, Josi!
Also ich finde den Geruch von Kochkost auf jeden Fall nicht super unangenehm. Wenn mein Mitbewohner sich was in der Pfanne brutzelt, ist das völlig okay für mich. Aber, dass ich überlege, ob ich das auch mal wieder essen will, das hab ich schon lange nicht mehr. :D

Ich esse eigentlich grundsätzlich Nüsse von Rapunzel, sollen nach deren Aussage auch rohköstlich sein. Diese teuer in einem Rohkostversand zu kaufen, ist es mir nicht wert, zumal man nicht weiß, ob sie wirklich besser sind. Letztes Jahr hatte ich Walnüsse verschlungen, da ich diese mein ganzes Leben nicht essen konnte, dieses Jahr verstauben sie. Genauso mochte ich gerne Avocado, wenn ich jetzt welche kaufe, verschimmeln sie mir. Dafür brauche ich jetzt nach dem Essen immer einen Riegel Rohschocki! Man kann gut beobachten, wie sich die Essgewohnheiten ständig ändern. Ich finde es toll, dass du nicht für eine bestimmte Art missionierst.

Auf jeden Fall! Ich denke, die Ernährung ist ein stetiger Wandel. Und das macht doch auch gerade den Reiz aus, finde ich. Ich liebe es, neue Dinge auszuprobieren und herumzuexperimentieren.
Hast Du bei Rapunzel nachgefragt und sie sagten, dass die Nüsse über Rohkost-Qualität verfügen? Dann werd ich da auch mal zugreifen. Danke für den Tipp, Bernhard! :)

Ups, Nüsse sind kein Rohkost? Och menno!
Ich bin gerade dabei, meine Ernährung auf vegan umzustellen und habe meine Liebe für Nüsse (wieder-)entdeckt. Rohkost finde ich unglaublich spannend, bin mir nur nicht sicher ob ich das 100% durchhalten würde. Aber tolle Rezepte und Ideen finde ich hier immer und baue diese auch in meinen Ernährungsplan ein. Danke dafür! :)

Ja cool! :)
Die Rohkost ist ja kein alles-oder-nichts-Ding. Taste Dich also ruhig so weit vor, wie Du Dich gut damit fühlst.
Nüsse in Rohkost-Qualität gibt es in speziellen Online-Shops (Keimling, Vitakeim, etc.) – die sind dann aber natürlich um einiges teurer. Für den Anfang spricht aber auch gar nichts dagegen „normale“ Nüsse zu verwenden, finde ich. Das mache ich auch noch ab und zu. ;)