3 effektive Strategien um Deinen Gelüsten zu Leibe zu rücken

3 Strategien Gelüste

Wenn wir beginnen, unsere Ernährung zu verändern, haben wir oft mit Gelüsten nach unseren angestammten Lieblingsgerichten zu kämpfen. Den meisten Menschen setzen diese stark zu. Sie kämpfen zwar dagegen an, eine Weile geht das auch gut, aber mit der Zeit wird es immer schwerer. Und nicht selten führen sie dann letztendlich sogar zum Abbruch unseres Vorhabens und zur Rückkehr zur bisherigen Ernährungsweise.

Geht das auch anders?

Und ob! Mit ein wenig Geschick lassen sich diese Klippen ganz einfach umschiffen. Im Folgenden möchte ich Dir daher drei Strategien vorstellen, wie Du mit Gelüsten umgehen kannst.

Warum drei?

Weil wir Menschen alle unterschiedlich sind. Wir denken anders, wir handeln anders und wir strukturieren unseren Tag anders. Die Vorgehensweise, die für den einen phänomenal funktioniert, ist für den anderen vielleicht vollkommen nutzlos. Und umgekehrt. Aber trotzdem stelle ich immer wieder fest, dass bestimmte Strategien für bestimmte Typen von Menschen besonders erfolgsversprechend sind.

Typ 1: Der Zielstrebige

Der Zielstrebige sieht die Ernährungsveränderung als ein Projekt, das es zu meistern gilt. Und er geht es daher genau so zielgerichtet an wie all seine anderen Vorhaben. Egal, ob es darum geht, endlich die Beförderung einzusacken, die miese Mathe-Note der Tochter auszumerzen, das Handicap auf dem Golfplatz zu steigern oder eben gesünder zu essen. Es wird ein detaillierter Plan erstellt und dieser anschließend umgesetzt. Das gibt ihm Sicherheit und die Gewissheit, auf dem richtigen Weg zu sein.

Ausgehend vom aktuellen Speiseplan legt der Zielstrebige kleine Schritte fest, die ihn zu seinem angestrebten Ziel bringen werden. Als erstes wird am Morgen zusätzlich zum angestammten Müsli mit Milch ein Glas grüner Smoothie eingeführt. Nachdem dies zwei Wochen lang gut geklappt hat, ist es Zeit für die nächste Veränderung, beispielsweise ein großer gemischter Salat zum Mittagessen.

Und so tastet er sich immer weiter voran. Dass diese Vorgehensweise auch Opfer fordert, macht ihm nichts aus. Er ist gerne bereit, auf den kurzfristigen Genuss zu verzichten, um sein langfristiges Ziel zu erreichen.

Aber wie alle anderen ist auch er nicht vor besagten Gelüsten gefeit. Umso weiter er bereits auf seinem Weg ist, umso stärker machen diese sich bemerkbar. Seine bevorzugte Methode ist "Augen zu und durch". "Wenn ich nur lange genug standhaft bin, verschwinden die Gelüste mit der Zeit", sagt er sich. Doch leider wird das nicht der Fall sein.

Im Gegenteil: wenn man sich nur auf seinen Willen verlässt und sich stets verbietet zu "sündigen", wird der Druck immer stärker werden. Und nach einer Weile hat sich so viel angestaut, dass er nicht mehr in der Lage sein wird zu widerstehen. Meistens endet so etwas dann in einer regelrechten Fressattacke. Die Folge: der Zielstrebige sieht sich in den Grundfesten seines Daseins erschüttert und redet sich ein, dass er einfach nicht dazu geboren ist, sich gesund zu ernähren.

Die Lösung: Der Cheat-Tag

Der Cheat-Tag ist eine hervorragende Methode, um den angestauten Druck abzulassen. An einem Tag in der Woche heißt es ab jetzt: Keine Regeln und keine Pläne.

Alles ist erlaubt. Du kannst essen, was Du willst und so viel, wie Du willst. Ohne schlechtes Gewissen. Such Dir einen Tag in der Woche aus - ich halte den Samstag für ideal - und lass mal gehörig die Sau raus. Fettige Sahnetorten, eine ganze Flasche Rotwein, Fastfood von der Imbissbude um die Ecke, völlig egal! Iss, was immer Du willst!

Mit dem Cheat-Tag schlagen wie zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens befreit er Dich von Gedanken wie "Ich darf nie wieder meine geliebten Plunderteilchen essen?!". Aus "nie wieder" wird "in 3 Tagen". Beruhigende Vorstellung, oder?

Und zusätzlich sorgt er dafür, dass Du Dich bereits am Samstag-Abend wieder nach der gesunden und energiespendenden Sonntag-bis-Freitag-Ernährung sehnen wirst. Und keine Angst, Deine Sünden wandern nicht geradewegs auf Deine Hüften. Was zählt ist das große Ganze und nicht der einzelne Tag. Außerdem wird Dich allein schon die Erlaubnis, essen zu dürfen was Du willst, befreien. Oft reicht das schon aus. :)

Typ 2: Der Kreative

Der Kreative hat mit strikten Richtlinien und detaillierten Plänen nichts am Hut. Das schränkt ihn nur ein. Er lässt die Dinge lieber auf sich zu kommen und entscheidet dann spontan.

Seine Stärken liegen weniger im Abarbeiten von konkreten Vorgaben, als im Finden von kreativen Ideen und ungewöhnlichen Lösungsansätzen. Daher ist er oft sowohl beruflich als auch privat in künstlerischen Bereichen unterwegs. Schauspieler, Maler, Musiker oder Designer sind hier einzuordnen. Er hat einen erlesenen Geschmack, der sich sowohl in seiner optischen Erscheinung als auch in der Einrichtung seines Zuhauses widerspiegelt. Er interessiert sich für Kultur, reist gerne und hat allgemein einen Sinn für die schönen Dinge des Lebens.

Aber leider hat seine Wesensart in Bezug auf die Ernährungsumstellung nicht nur Vorteile. Für ihn ist Essen weit mehr als nur Nahrungsaufnahme und Überlebenssicherung. Der Genuss steht hier im Vordergrund. Daher finden sich in seinem Speiseplan eine ganze Reihe an Dingen wieder, die nicht gerade gesundheitsförderlich sind. Und weil sie so lecker sind, halten sie sich dort hartnäckig. Denn Geschmack geht vor Gesundheit.

Wenn sie dann aber doch eine Ernährungsveränderung schaffen wollen, gehen viele kreative Menschen dies leider komplett falsch an. Sie versuchen, sich in ein starres System voller Regeln und Vorgabe zu pressen. Ein Plan, der schon bevor er begonnen hat zum Scheitern verurteilt ist.

Die Lösung: Lieblingsgerichte "nachbauen"

Anstatt sich etwas aufzuzwingen, das einfach nicht ihrem Naturell entspricht, und die kreative Energie zu unterdrücken, ist es weitaus sinnvoller, sie für die Zielerreichung zu nutzen. Und viel mehr Spaß macht's obendrein!

Versuche nach und nach, die Gerichte, von denen Du loskommen willst, durch gesündere Alternativen zu ersetzen. Experimentiere herum. Mit ein wenig Einfallsreichtum ist es gar nicht schwer, von Deinen bisherigen Leibspeisen mindestens genauso leckere Rohkost-Varianten zu kreieren. Torten, Kekse, Lasagne, rohköstliche Pizza, Eiscrème, Suppen, Schokolade, Pralinen - nahezu alles ist möglich!

Mir persönlich bereiten wenige Dinge mehr Freude als an einer neuen Kreation zu tüfteln. Ich bin mir sicher, wenn Du es willst, wirst Du auch einen Weg finden. Denn Rohkost ist alles andere als fade und langweilig.
Genuss und Gesundheit schließen sich nicht gegenseitig aus.
Nutze einfach Deine Kreativität.

Typ 3: Der Weise

Das ist der Königsweg.

Ich bin der Meinung, die Gelüste zu bekämpfen ist nicht die einzige Möglichkeit, sie zu überwinden. Verbünde Dich mit ihnen. Lass sie einfach zu. Und gib ihnen nach.

Was?!! Aber dann komm ich doch nie davon weg!!

Das denke ich nicht. Denn unser Körper ist immer danach bestrebt, dass es ihm so gut geht wie möglich. Er "weiß" quasi, was der richtige Weg für ihn ist. Und er wird auch früher oder später dort ankommen. Es dauert nur eben seine Zeit. Denn wir Menschen sind nun mal Gewohnheitstiere. Wir können nicht einfach so von einem Tag auf den anderen unser komplettes Leben umkrempeln.

Gib Deinem Körper die Zeit, die er braucht, um sich an Deine neue Ernährung zu gewöhnen. Wenn es Dir nach Altbekanntem gelüstet, dann gib einfach nach und iss davon so viel Du brauchst. Mach Dir kein schlechtes Gewissen. Du bist auf dem richtigen Weg.

Wenn Du bei Gelüsten einfach nachgibst, nimmst Du komplett den Druck aus der ganzen Angelegenheit. Fokussiere Dich nicht auf die ungesunde Nahrung, die Du vermeiden willst, sondern auf die gesunde Nahrung, die Du integrieren willst. Und mit der Zeit wirst Du feststellen, wie die Gelüste immer weniger werden. Das ist das Gesetz der Anziehung (Law of Attraction). Die Dinge, auf die Du Dich konzentrierst, werden in Deinem Leben zunehmen. Und alles, was keine Aufmerksamkeit bekommt, wird weniger werden.

Du hast grad Lust auf ein belegtes Käse-Sandwich vom Imbiss? Kein Problem. Lass es zu und denk gar nicht weiter darüber nach. Fokussiere Dich stattdessen auf den gesunden Salat, den es heute Abend geben wird. Umso mehr Gesundes Du in Deinen Speiseplan packst, umso weniger Platz wird für alles andere sein. So einfach ist das.

Wenn Du das nächste Mal am Imbiss vorbei kommst, wirst Du vielleicht wieder das Käse-Sandwich essen. Und beim übernächsten Mal vielleicht auch. Und beim überübernächsten auch. Aber irgendwann wird der Punkt kommen, an dem Du keinen Bedarf mehr danach hast. Es ist auch gar nicht wichtig, ob dieser Punkt nächste Woche, nächsten Monat oder vielleicht auch erst nächstes Jahr erreicht sein wird. Das einzige, was zählt, ist, dass er erreicht wird. Und das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.


Das waren meine drei Vorgehensweisen, wie Du erfolgreich mit Gelüsten umgehst.

Aber ganz wichtig: Es gibt hier kein besser oder schlechter. Orientiere Dich an dem, was Dir am meisten zusagt, womit Du Dich am wohlsten fühlst, was am ehesten Deiner Persönlichkeit entspricht. Und oft ist es auch gar nicht nur ein Typ, sondern eher eine Mischform aus zweien oder gar allen drei. Lass Dich von meinen Ideen inspirieren und finde den für Dich richtigen Weg. Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei!

Und jetzt bist Du dran: was hältst Du von den vorgestellten Strategien? Welche ist für Dich die effektivste? Wie kommst Du mit den Gelüsten zurecht? Lass einen Kommentar da und erzähl uns von davon!

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Robert

© Cover: Depositphotos.com/stokkete

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DANKE! ich bin so der : alles- oder- nichts -typ, damit gehts aber nicht. deine strategien nehmen mir den druck raus, damit es wirklich funktionieren kann!

Vielen Dank Robert, Du machst mir wieder Hoffnung! Ich war so gut im Flow und irgendwie hatte ich plötzlich einen totalen Rückfall. Der Wechsel war wohl zu krass, von einem Tag auf den anderen gewechselt zu Rohkost, anfangs war es auch total easy und als die ersten Gelüste kamen hab ich mich wohl total unter Druck gesetzt. Ich bleibe dran und versuche mal meinen Perfektionismus etwas zu zügeln!
Lieben Gruß
Claudia

Claudia, freut mich sehr, dass mein Artikel Dir weitergeholfen hat.
Von einem Tag auf den anderen radikal umzustellen ist echt schwer. Lass es etwas langsamer angehen – das ist nicht nur erfolgsversprechender, sondern macht auch mehr Spaß! :)