Rohkost auf Reisen – 7 Lektionen, die ich in Australien gelernt habe

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Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich gerade unter einer großen Palme, um nicht von der gleißenden Sonne geblendet zu werden, über mir freuen sich die Papageien ihres Lebens, eine leichte Brise kitzelt meine Füße und wenn ich meinen Kopf etwas nach rechts drehe, sehe ich schon die rauschenden Wellen. Kurzum, ich bin im Paradies!

Vor genau 5 Wochen bin ich im nasskalten Berliner Winter in ein Flugzeug gestiegen, dass mich erst nach Wien, dann nach Bangkok und schließlich nach Brisbane gebracht hat. Australien, halleluja!

Doch anfangs hatte ich einige Bedenken, ob das alles so klappen wird. Als Rohköstler ist man ja in mancher Hinsicht schon ein wenig eingeschränkter. Aber wie die meisten Probleme im Leben hat sich auch dieses nach einiger Zeit als viel kleiner erwiesen, als ich dachte. Rohkost auf Reisen - das muss nicht schwierig sein. Vorausgesetzt man beachtet einige Dinge.
Vorhang auf für meine 7 wichtigsten Erkenntnisse, die mir das Land der Kängurus und Koalas beschert hat!

Vorab nach geeigneten Geschäften, Restaurants und Cafés erkundigen

Google ist hier unser bester Freund. Tipp einfach verschiedene Kombinationen davon, was Du suchst zusammen mit Deinem gewünschten Reiseziel ein. Also beispielsweise "Rohkost Restaurant Kapstadt", "Rohkost Paris" oder "Vegan Island". Natürlich auf englisch oder in der jeweiligen Landessprache. Überall, wo ich bis jetzt war, gab es einzelne rohköstliche oder vegane Cafés und Restaurants. Wenn Du Dich ein wenig informierst, sollte es kein Problem sein, auch mal nett essen gehen zu können. Außer Du planst eine Tour durch die Sahara - da wird es vielleicht doch schwierig...

Je nachdem, was Deine Recherchen ergeben haben, solltest Du bestimmte Dinge von zu Hause mitzubringen. Dein Kakaopulver in Rohkostqualität ist Dir wichtig? Dann bring es lieber von zu Hause mit. Wer weiß, ob es auf der alpinen Hütte in 2000 m Höhe welches gibt.
Je nach Länge Deiner Reise kann es aber sinnvoll sein, auch mal darauf zu verzichten, um Gepäck zu sparen.

Bei Flugreisen ist Vorbereitung ein Muss

Insbesondere bei Flügen, die mehr als 8 Stunden dauern. Ich hatte sogar 2 davon.
Da ich die Spezialitäten, die sie einem in der Luft anbieten, nicht mal kurz vor dem Verhungern anrühren würde, ist hier Vorbereitung angesagt: Plane grob durch, für wie viele Mahlzeiten Du Proviant mitnehmen musst. Da ich inklusive Aufenthalt über 30 Stunden unterwegs war, verwundert es nicht, dass mein Handgepäck nur aus meinem Laptop und Essen bestand. Hier kannst Du sehen, was ich alles dabei hatte:

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Achte darauf, dass Du Dinge mitnimmst, die relativ druckunempfindlich sind. Karotten, Gurken, Paprika, Sellerie, Kohlrabi, Salat, Äpfel, Mandarinen, Orangen, Nüsse, Trockenobst und Studentenfutter sind gut geeignet. Bananen, Avocados, Mangos oder Tomaten eher weniger, wie ich feststellen musste.
Wenn Du wie ich nicht auf Deinen grünen Smoothie verzichten willst, solltest Du eine Ration Grün in Pulverform einpacken. Eine Flasche Wasser, Weizengraspulver rein, gut schütteln und fertig ist die grüne Vitalstoffbombe!

Bei allem Eingepacke und Vorgesorge solltest Du Dich aber im Vorfeld erkundigen, ob es in Deinem Reiseland erlaubt ist, Lebensmittel einzuführen. In Australien war dies nicht der Fall, sodass ich vor der Landung alles aufessen musste, was ich dabei hatte. Das hat natürlich geklappt. Ist ja klar! ;)

Selbstversorgung statt VollpensionRohkost auf Reisen_2

Das ist nicht nur um Einiges einfacher, sondern auch wesentlich flexibler. Ich hab keine Lust darauf, dem Küchenpersonal jeden Tag auf's Neue meine Extrawünsche schildern zu müssen und es macht mir auch gar nichts aus, mein Essen selbst zuzubereiten. Denn auch das Einkaufen kann in fernen Ländern zum Erlebnis werden. Direkt in der Nähe meiner Wohnung gibt es einen kleinen Obst- und Gemüsestand, den ich alle zwei Tage überfalle. Die Kassiererinnen sind zwar immer ein wenig verdutzt, wenn sie sehen, dass ich genau so viel einkaufe, wie die 5 Kunden vor mir zusammen, aber langsam gewöhnen sie sich daran. :D

Außerdem sparst Du eine Menge Geld, wenn Du selbst einkaufst und zubereitest, das Du dann in Sightseeing oder Aktivitäten (Surfen, Tauchen, Segeln, Klettern, was auch immer Du magst) investieren kannst.

Mixer mitnehmen

Immer, wenn ich für mehr als 3-4 Tage meine eigenen vier Wände verlasse, ist mein Vitamix mit an Bord. Länger kann ich einfach nicht auf grüne Smoothies und meine rohköstlichen Eiskreationen verzichten. Ich überlege auch, mir zusätzlich noch einen kleinen Mixer, wie den Personal Blender, zuzulegen, um auf kürzeren Reisen nicht jedes Mal meinen fetten 5 Kilo-Klotz mitschleppen zu müssen.

Lokal und saisonal einkaufen

Was bei uns preiswert ist, muss anderswo nicht auch preiswert sein.
Zu Hause bilden Tomaten, Gurken, Spinat, Äpfel und Bananen den Grundstock meine Speiseplans. In Australien habe ich das allerdings ein wenig anpassen müssen, um nicht nach zwei Wochen schon mein komplettes Monatsbudget ausgegeben zu haben. Äpfel und Gurken kosten etwa das Doppelte wie in Deutschland und Bananen sogar noch mehr!

Aber kein Problem, ich bin ja flexibel. Also habe ich mich auf das fokussiert, was hierzulande gängig und somit günstig ist. Mangold, Sellerie, Wassermelone, Mangos, Kokosnüsse - all das bekomme ich zu Hause niemals zu dem Preis wie hier. Ganz zu schweigen vom unvergleichlichen Aroma! Ich habe hier die besten Mangos gegessen, die ich je hatte! Allerbeste Bio-Qualität zu einem Preis von umgerechnet knapp 90 Cent pro Stück. Das war mal eine willkommene Abwechslung!

Einheimische nach Geheimtipps fragen

Vielerorts gibt es diese entzückenden, winzigen Bauernmärkte. Die sind aber so klein, dass Du sie niemals im Internet finden wirst. Also kannst Du nur hoffen, durch Zufall darauf zu stoßen oder einfach die Ortskundigen fragen. Auch wenn Dein Englisch alles andere als perfekt ist, hab keine Scheu und frag ruhig nach! Du wirst sehen, man hilft Dir gerne! Und auf diese Weise bekommst Du Zugang zu Schätzen, die Du sonst nie entdeckt hättest!

Notfalls auch mal vom Plan abweichen

Auf Reisen hast Du mit so viel Neuem zu tun. Da ist es sehr schwer, genau so zu essen, wie Du es sonst gewohnt bist.
Das ist aber auch gar kein Beinbruch! Denn da Du im Urlaub generell entspannter und positiver bist als zu Hause, kann Dein Körper auch viel besser damit umgehen, wenn er mal nicht das bekommt, was er sonst gewohnt ist.
Mach Dir keinen Kopf, wenn nicht alles nach Plan läuft. Davon geht die Welt nicht unter! Genieße einfach die Zeit! Zu Hause kannst Du wieder zum Gewohnten zurück kehren.

Das waren meine 7 Tipps, wie Du einfach und unkompliziert on-the-road rohköstlich leben kannst. Probier sie ruhig aus, wenn Deine Rohkost auf Reisen_3nächste Reise ansteht. Du wirst sehen, es ist gar nicht so schwer!

Und jetzt bist Du dran: Was ist Dein Geheimtipp für's rohköstliche Reisen? Lass einen Kommentar da und erzähl uns von Deinen Erlebnissen!

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Robert

PS: Ich spring jetzt in die Wellen!

Und wenn Du wissen willst, was ich während meiner Zeit in Australien noch so gemacht habe, hier erfährst Du es. ;)

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Hallo Robert,
ich reise nie mit dem flieger. hab flugangst :-) bin mit auto oder wohnmobil unterwegs. und da kann ich alles mögliche mitnehmen. so auch meinen thermomix. im landesinneren habe ich allerdings schon viele freunde, die selber einen tm haben. nehme dann oft nur meinen blender mit. die rohkostbrote, die ich trockne, bereite ich vor und nehme sie in tupperchüsseln mit.
lg. Sabine

Ja, ich liebe Kokosnüsse. Also wäre das ganz witzig.
Geht bei mir nach Rarotonga und Aitutaki (Cook-Inseln) und nach Moorea (Französisch-Polynesien).
Ich nehme mir auch immer riesen Obstvorräte mit in den Flieger. Das Sicherheitspersonal schaut mich dann immer ganz verdutzt an und wundert sich über mich. Aber das bin ich mittlerweile gewohnt als Rohköstler. :-)

Ooohh, ich bin schon ein bisschen neidisch!
Ich bin seit 5 Tagen aus Australien zurück und hab schon wieder Lust auf Reisen.
Auf meiner Rückreise hab ich übrigens heraus gefunden, wie man Dips und andere Flüssigkeiten mitnehmen kann, ohne, dass sie einem die an der Sicherheitskontrolle abnehmen: einfach in einen kleinen Zip-Beutel füllen. Wenn es weniger als 100ml sind, geht das klar. So konnte ich dann im Flugzeug mein Basilikum-Pesto mit Gemüsesticks genießen! :D

hallo!
ich hab mir für die kur grad den domo- my blender gekauft. der ist günstiger und hat 300W.
liebe grüße!

Danke für die Tipps. Ich bin mal gespannt, ob ich auf meinem Südseetrip meine Rohkost auch so problemlos umsetzen kann, oder ob ich drei Wochen nur noch von Kokosnüssen leben muss.