11 Fragen an: Judith und Norman von Vrohkost

Interview Vrohkost_Cover

Die große 11 Fragen-Interviewserie geht weiter!

Denn eines der Hauptanliegen des Rohkost 1x1 ist es, rohkostinteressierten Menschen mit Inspiration und Motivation auf ihrem Weg zur Seite zu stehen. Wenn ich eine Veränderung erreichen möchte, finde ich nichts inspirierender als von jemandem zu hören, der schon dort ist, wo ich hin will. Erfahrungen und Ratschläge aus erster Hand sind ungeheuer wertvoll und meiner Meinung nach durch keinen 500-seitigen Theorie-Wälzer zu ersetzen.

Daher freue ich mich ganz besonders, heute Judith und Norman von Vrohkost zu Gast zu haben. Die beiden sind noch relativ neu Interview Vrohkost_1dabei, stellen aber trotzdem schon eine feste Säule in der Rohkost-Blogger-Welt dar. Ich bin gespannt, was sie so zu erzählen haben. :)

Liebe Judith und lieber Norman, vielen Dank, dass ihr euch bereit erklärt habt, den Rohkost 1x1 Lesern einen Einblick in euren Werdegang zu geben. Legen wir gleich los!
Wie sieht eure Ernährungsweise genau aus? Ausschließlich Rohkost oder esst ihr auch gekochte vegane Speisen?

Wir sind begeistert, was frische naturnahe Lebensmittel für die Gesundheit bringen. Wir essen bio, vegan und glutenfrei mit immer größerem Rohkost-Anteil. Plötzlich war es uns einfach zu schade, frisches Gemüse totzukochen. So ist es gekommen, dass wir mittlerweile größtenteils roh essen. Frühstück aus Früchten, Grünen Smoothies oder grünen Säften. Gemüse als bunte Salate. Dazu gibt´s gelegentlich Kartoffeln, Reis oder Hirse. Selten auch mal selbstgebackenes glutenfreies Brot.

 

Wir experimentieren gerne mit rohen süßen Naschereien. Unterwegs oder bei Freunden essen wir aber auch mal, wenn wir bekocht werden (vegan und glutenfrei). Oder wir bekochen sie, um mit tollen Rezepten von uns von Milch und Fleisch abzulenken.

 

Wie seid ihr zur Rohkost gekommen? Und wie lange seid ihr bereits auf diesem Weg?

Eigentlich haben wir uns gegenseitig angesteckt. Judith hatte eine ganze Batterie an Krankheiten mit MS als i-Tüpfelchen. Der Frühling im letzten Jahr brachte die langjährigen Allergien besonders nervenzehrend hervor. Auch der Kopf fühlte sich immer schlimmer nach Watte und Matschbirne an. Konzentration gleich null. Sie wollte das nicht mehr aushalten und machte sich auf die Suche nach Ursachen.

 

Alle Beschwerden führten zum Immunsystem, das aus dem Gleichgewicht geraten ist. Milch und Fleisch begünstigen das, Gemüse und basische Nahrungsmittel halten dagegen. Die Entscheidung war also einfach und eindeutig. Allerdings mochte sie Fleisch und Milch schon als Kind nicht gerne. Es wurde nur antrainiert, es eben trotzdem zu essen. Judiths Ernährung bestand schon immer überwiegend aus Obst und Gemüse.

 

Norman war schnell im Boot: „Ich weiß ja eigentlich schon lange, dass Milch nicht gut ist.“ Auch er war aus Erfahrung an chronischen Belastungen immer gesundheitsorientiert und fing an, Details zu recherchieren. Die China-Study hat uns unglaublich beflügelt und unser Bauchgefühl so sehr bestätigt. Norman hat die Idee der Grünen Smoothies, der Superfoods, Sprossen, Wildkräuter und Vorteile der Rohkost eingebracht.

 

Wie hat euer Umfeld auf eure Ernährungsänderung reagiert? Haben euch eure Freunde und Familie unterstützt oder standen sie dem Ganzen eher skeptisch gegenüber?

Ohjee, sehr unterschiedlich! Judiths Familie war interessiert und relativ offen. Unsere Erfolge haben sie schon beeindruckt. Mama ließ sich für einen Hochleistungsmixer begeistern und Bratwurst-Papa trinkt sogar mal einen Grünen Smoothie, war schon freiwillig mit im Rohkost-Restaurant und hat die Gemüseabteilung für sich entdeckt! Ihre Schwester isst nun sogar vegan. Gesundheitlich haben sie sich für sie machbare Sachen abgeschaut. Weil sich schnell Erfolge eingestellt haben, wie Verbesserung der Eisenwerte, des Blutdrucks, der Fitness, PAP-Werte, Haarwuchs, etc. festigt sich die Überzeugung. Auch Judiths Omi läßt sich mittlerweile Ratschläge geben. Sie ist schon stolz auf ihre Familie.

 

Normans Familie denkt wohl mittlerweile nicht mehr, dass es nur eine seltsame Phase ist, aber Toleranz oder Verständnis sind (noch) nicht zu spüren. Das ist sehr schade und nicht immer einfach. Unsere Freunde sind dagegen allesamt überraschend offen, neugierig und lassen sich gerne von uns beköstigen.

 

Die Veränderungen, die sich bei mir durch die Ernährungsumstellung ergeben haben, sind enorm. Sowohl psychisch als auch physisch hat sich mein Leben radikal verändert. War das bei euch ähnlich?

Und ob!

Wenn wir bedenken, was sich im letzten Jahr in unserem Leben getan hat… der Hammer eigentlich!
Allein, die Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen und raus aus der passiven Position des für bedürftig gehaltenen Patienten zu gehen hat einen Knoten gelöst. Dazu kam die überraschende Energie der lebendigen Nahrung. Das hat richtig euphorisch gemacht.

 

Als Norman bemerkte, mit welcher Begeisterung Judith ihre Erkenntnisse an ihrer Familie "erprobte", hat ihn das inspiriert, das Projekt Vrohkost auszutüfteln und uns zur Heilpraktiker-Ausbildung anzumelden. Ihm lag es schon immer am Herzen, Menschen gesundheitlich zu unterstützen, was in seinem Beruf zunehmend weniger möglich wurde, weil wirtschaftliche Ziele vornanstanden. Wir haben uns mit Vrohkost also die Möglichkeit geschaffen, etwas zu tun, das uns wichtig ist, uns erfüllt und einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Mitmenschlichkeit leistet.

 

Durch die Rohkost hat sich auch mein Genussempfinden gesteigert. Vorher habe ich schon gerne gegessen, aber jetzt genieße ich die ganzen Leckereien noch mehr! Was ist euer absolutes Lieblingsgericht?

Stimmt absolut. In der Anfangszeit haben wir nur gegessen, experimentiert und so viele spannende Sachen entdeckt. Und dabei noch einige Pfunde verloren. Denn plötzlich ist ALLES auf dem Speiseplan gesund und nährstoffreich. IMMER genießen ohne Gewissensbisse.

 

Unser absolutes Lieblingsessen war Thai-Curry. Schmeckt so herrlich nach Urlaub und Freiheit. - Das Köstlichste war, als wir es in roher Variante ausprobierten und es mit frischem Gemüse, Ananas, Limette, Cashew und Kokosmilch genauso exotisch lecker war! Solche Experimente machen dann oft ein bisschen glücklich. Immer wieder begeistert uns auch unser Rote-Bete-Apfel-Salat mit Kokosöl, Zimt, Kurkuma und Minze.

 

Wie sieht so ein ganz typischer Rohkost-Tag bei euch aus? Was steht auf dem Tisch?

Ein Smoothie z.B. mit Spinat, Wildkräutern, Ingwer, Kurkuma, Superfoods und am liebsten Heidelbeeren. Zugegeben: die Smoothies, die wir selber trinken, sind nicht gerade geschmackliche Highlights, da sind uns vielmehr die gesundheitsfördernden, entzündungshemmenden und entgiftenden Inhaltsstoffe wichtig.
Ein großer Salat, unbedingt mit Fenchel, Sprossen, Spinat, Mangold, Orange, Knobi, allerlei Wurzelgemüse, Wildkräutern, Zitrone usw. und Gewürzen abgeschmeckt.

 

Bei Schoko-Lust experimentiert Norman gerne: Aufstrich, Pralinchen, Pudding, Eis, Muffins. Zwischendurch gibt´s saftig-reifes Obst.

 

Welche Geräte dürfen eurer Meinung nach in keiner Rohkost-Küche fehlen?

Judith mochte Küchengeräte nicht leiden. Braucht man ja nur einmal im Jahr. Als dann Norman aber den Hochleistungsmixer angeschafft hat, war sie schnell überzeugt. Das Teil läuft 3x täglich. Eine tolle Sache mit unglaublich vielfältigem Einsatz: Smoothies, Nussmilch, Eis, Suppen, Saucen, Schokolade, Kuchen...

Ein Dörrautomat für Cracker und Fruchtiges steht ganz oben auf unserer Wunschliste.

 

Ihr seid ja beide sportlich sehr aktiv. Sind dadurch einige Nahrungsmittel von besonderer Bedeutung für euch? Nehmt ihr Nahrungsergänzungsmittel?

Nein, keine Nahrungsergänzungsmittel. Obwohl, Judith hat ihre Chlorella-Algen-Entgiftung nochmal verlängert. Da sind auch eine Menge natürlicher Mineralstoffe und Vitamine drin. Wildkräuter und Sprossen sind enorm ergiebig. Judith hat das Gefühl, dass schon allein durch die tägliche Ernährung die Energiespeicher immer randvoll gefüllt sind, so dass schon eine Banane für eine einstündige Radfahrt zur Arbeit genügt. Früher hat sie vor dem Sport immer eine Menge gegessen, aus Angst, nicht leistungsfähig genug zu sein. Wo früher der Leistungsknick einsetzte, überrascht sie heute ein Energieflash. Das fühlt sich großartig an und macht so viel mehr Spaß!

Norman steht auf Maca, Hanfsamen und Bohnen(sprossen) für die Muckis.

 

Habt ihr ab und an mit Gelüsten nach euren früheren Lieblingsgerichten zu kämpfen? Und wenn ja, wie kommt ihr damit klar? Oder seid ihr schon 100-prozentig bei der Rohkost angekommen?

Klar haben wir gelegentlich Appetit. Für´s Herzhafte gibt´s z.B. unseren Spezial-Linseneintopf. Bei Appetit auf Kuchen oder dergleichen werfen wir gerne schnell ein paar Bananen und Erdbeeren in den Mixer und machen einen dicken Shake oder Eis. Innerhalb unserer veganen glutenfreien Speisekarte haben wir ja eine große Bandbreite. Wir haben aber festgestellt, dass uns Soja im Bauch nicht mehr bekommt und haben uns mittlerweile dagegen entschieden. So war es auch mit Gluten passiert. Wir merken auch deutlich, dass uns Rohes schneller satt macht und mehr Energie gibt. Deshalb landet es öfter als Gekochtes auf dem Teller.

 

100 % Rohkost oder starre Regeln stehen gar nicht so sehr im Mittelpunkt. Unser Bauch entscheidet. Und wenn es rumpelt oder müffelt beim Luftablassen, dann hat man was gegessen, was nicht gut tat. Und dann ist es auch kein schmerzlicher Verzicht, wenn man sich dagegen entscheidet. (Das war dann aber garantiert nicht roh.)
Der Körper wird in dieser Hinsicht auch immer feinfühliger. Wenn man darauf hört und ihn ernst nimmt, landet man vielleicht mit der Zeit automatisch bei purer Rohkost. Mal schauen, wo uns diese Reise noch hinführt.

 

Auf eurem Blog Vrohkost gebt ihr eure Erfahrungen in Sachen Rohkost-Ernährung weiter. Worum geht es bei euch genau?

Durch die Ernährung haben wir es geschafft, Energie raubende Krankheiten wie Allergien und MS zu heilen. Das ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass Multiple Sklerose unheilbar sein soll. Unsere Geschichte gibt´s in unserem kostenlosen eBook (Anmerkung von Robert: Hier geht's zum Download). Wir sind aber keine Wunder- oder Einzelfälle und wollen deshalb bewußt machen, dass schwerwiegende Krankheiten in den meisten Fällen sehr wohl heilbar sind, weil sie eine Ursache haben. Weil z.B. das Immunsystem durch Mangelzustände aus dem Lot geraten ist oder weil eine Schwermetallbelastung durch Quecksilber aus Amalgamfüllungen dahinter steckt. Diese Umstände kann man durch Entgiftung und vitalstoffreiche Ernährung ändern!

 

Die Ergebnisse lassen nicht lange auf sich warten: Allergien werfen schon nach 2 Wochen das Handtuch! Wir informieren in unserem Blog über die Hintergründe, warum und wie Heilung möglich ist, was dabei unterstützt und was schadet. Unsere Heilpraktiker-Ausbildung bestätigte uns immer wieder in unseren recherchierten Informationen. Und unsere eigene Erfahrung noch mehr. Die wollen wir weitergeben an Menschen, die einen Ausweg suchen und statt ewig nur behandelt zu werden ihre Gesundheit und Lebensenergie zurück haben wollen. Durch lösungsorientierte Infos und Rezepte wollen wir Anregungen geben. Mit unserem Gesundheits-Coaching bieten wir Unterstützung und Beistand bei der Umstellung an.

 

Zu guter letzt meine Lieblingsfrage: Was ist die eine Sache, die eine große Rolle in eurem Leben spielt, aber von den meisten Menschen unterschätzt wird? Auch unabhängig von der Ernährung. Also sozusagen eurer ganz persönlicher Geheimtipp.

In Judiths Fall Bewegung und die Sportart, die einem richtig Spaß macht und Energien freisetzt. Bei ihr ist das Mountainbiken, bei Norman Snowboarden. Beides machen wir aber auch gemeinsam. Gemeinsam auf einer Wellenlänge zu schwimmen und einen offenen Partner zum Austausch zu haben, sich gegenseitig voranzutreiben und noch mehr Gutes aus sich gegenseitig herauszubringen, genießen wir auch sehr.

 

Ganz wichtig ist für uns aber auch, sich selbst zu finden, was ist uns wirklich wichtig und sich freizumachen von alten Zwängen, um diesen Weg wirklich zu gehen. Da stecken wir gerade mittendrin und entdecken jeden Tag mehr Freiheit. Diese Kraft und den Mut dazu hat uns die Energie bringende Veränderung des letzten Jahres beschafft. Dafür sind wir sehr, sehr dankbar.

 

Interview Vrohkost_2Judith, Norman, es war mir ein Vergnügen! Vielen, vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen mit uns geteilt habt. Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg weiterhin mit Vrohkost!

Und jetzt bist Du dran: wenn Dir gefallen hat, was die Beiden so Schlaues von sich gegeben haben, dann schau mal auf ihrem Blog vorbei und verbinde Dich mit ihnen auf Facebook.
Oder noch besser: teile diesen Artikel selbst auf Facebook. Dadurch können auch Deine Freunde in den Genuss kommen. Danke für Deine Unterstützung!

Weitere Interviews mit interessanten Rohkost-Persönlichkeiten findest Du hier.

Robert

© Cover: Judith Grüner (www.vrohkost.com)

Du willst mehr davon?

Dann trage Dich hier ein und tritt über 6537 anderen Rohkostbegeisterten bei! Du bekommst jeden neuen Artikel direkt in Dein E-Mail-Postfach. Kein Spam. Kein Quatsch. Tipps und Strategien, die wirklich etwas verändern, anstatt des üblichen Blabla. Und als kleines Willkommensgeschenk erwartet Dich unser 5-teiliger Schnupperkurs +drei kostenlose eBooks! :)